Mit knapper Besetzung reiste St. Pauli nach Hannover und gewann knapp ein spannenes Spiel mit 23 zu 20.
Die Ausgangslage für dieses Spiel, war für die Paulianer mehr als schwierig, auf Grund von Verletzungen, Krankheiten, familiären und anderen Verpflichtungen, musste das Trainerteam des FC bis spät in die Freitagnacht nach Spielern suchen, die den Weg mit in die niedersächsische Landeshauptstadt auf sich nehmen wollten. So kam es, dass am Samstag mit der U16 nur ganze 6 Herrenspieler im Bus nach Hannover saßen. Der Rest der Mannschaft reiste nach oder kam, sogar per Mitfahrgelegenheit aus Berlin angereist. Scott Gatchell der seit 2 Jahren nicht mehr für die 1. Mannschaft auflief, war einer der am Ende 16 anwesenden Spieler. Einziger Auswechselspieler war John Bostelmann, der nach 2 jähriger Verletzungspause sein Comeback geben durfte.
In den Anfangsminuten des Spiels waren es die Lindener, welche gleich Druck auf das Paulimalfeld ausüben konnten und so schon nach wenigen Minuten zum ersten Versuch über die linke Seite kamen, weil die Paulianer die nötige Aggressivität in der Verteidigung und den offenen Gedrängen vermissen ließen. Die Erhöhung wurde verwehrt, weil sich der Lindener Kicker, nach Ansicht des Schiedsrichters zu viel Zeit nahm. Nach und nach kamen die Pauli Spieler jedoch immer besser in die Partie und konnten nach einem schönen Angriff durch Lührs ihren ersten Versuch des Tages legen. Die starke Nummer 8 der Lindener Martin Reinhardt konnte nach einem weiteren Durchbruch, die Lindener kurzzeitig wieder in Front bringen. Nach einem Straftritt von Koch und einem eingeschobenen Paket durch die Stürmer des FC ging es dennoch mit einer Führung für die Paulianer in die Halbzeit.
In der 2. Hälfte entwickelte sich ein Nervenkrimi, der fast ausschließlich in der Hälfte der Braun – Weißen stattfand. Julien Maury musste mit einer gebrochener Rippe das Feld verlassen, weswegen die dritte Reihe nun aus zwei gelernten Außenspielern bestand. Max Michel und vor allem Frank Hönicke zeigten beide jedoch, dass Sie bereit waren alles für die Mannschaft zu geben. Die Arbeit die Frank Hönicke in den offenen Gedrängen ableistete, war mehr als vorbildlich und ließ das Fehlen von Spielern wie Klingbeil, Beyerbach, Lübbers und Behrendt fast vergessen.
Anders als in den letzten Jahren schaffte es der FC aus den wenigen Möglichkeiten, die sich ihnen baten einen weiteren Versuch, nach einem erkämpften Ball in der gegnerischen 22, zu legen. Nach einem Kollektivversuch der Lindener und einem erzielten Straftritt stand es 10 Minuten vor dem Ende 20:20. Sebastian Koch war es dann, der 5 Minuten vor dem Ende mit einem Straftritt den 20 zu 23 Endstand herstellen konnte. Die letzten engagierten Versuche der Lindener noch Punkte zu erzielen konnten die Paulianer mit leidenschaftlicher Abwehrarbeit verhindern.
Nach einer sehr langen Zeitspanne, konnte so der FC mit einer stark ersatzgeschwächten Truppe endlich mal wieder beim TSV gewinnen. Die Lindener zeigten eine vorzügliche Leistung und werden wohl noch einige Siege in der Rückrunde einfahren. Gerade das offene Spiel war und ist eine Stärke der Mannschaft von der Fösse. Die 6 unentwegten Busfahrer mussten auf Grund einer Verletzung eines Jugendspielers, noch einige Zeit im Clubheim des TSV verbringen und fuhren später singfreudig in Richtung Heimat. In den nächsten beiden Wochen stehen noch schwere Aufgaben für die Braun – Weißen an. Zunächst geht es nächstes Wochenende zum BSV, wo die Braun Weißen auf einen starken Aufsteiger treffen werden. Die Woche danach geht es zum Abschluss der diesjährigen Serie nach Hohen Neuendorf, diese sind seit der Niederlage gegen Hannover 78 vor 2 Jahren in der Liga, zu Hause ungeschlagen. Aus Pauli Sicht muss man also hoffen, das sich die Personalsituation in der kommende Woche ein wenig verbessert.
Text: Oliver Winkler
Fotos: Marco Schünemann