Zurück aus Irland

2 Wochen Irland – Rugby spielen, irisches Wetter und eine Schlammschlacht. Das Camp war ein voller Erfolg.

Nach 14 Tagen Sport, Englischunterricht, irischem Wetter und einer durchfeierten letzten Nacht, die für einige unserer Jungs um 3 Uhr im Pool endete, ging diesen Samstag am Dammtor-Bahnhof  unser Irland Abenteuer zu Ende.

Alle 10 St.Pauli Spieler sind müde aber am Stück zurück. Beste Grüße an dieser Stelle an unsere Freunde Niklas aus Belgien und Pierre aus Singapur. Außerdem natürlich an Konstantin aus Italien und Mark, die sich im Laufe des Camps unverhofft unserer Truppe anschlossen und hoffentlich ebenso gut angekommen sind.

Jeden Tag standen zwei Rugby-Trainingseinheiten auf dem Programm.  Dabei waren wir mindestens einmal auf einem der drei herrlichen Rugbyplätze, des mehrfach vom Leinster IRFU für hervorragende Arbeit ausgezeichneten Internats. Jede Trainingseinheit stand unter einem Thema, wie z.B. Offloads, kollektive Verteidigung, Offene Gedränge, Passen. Diese Trainingseinheiten dauerten jeweils zwei Stunden und boten so genug Zeit, um neben den Übungen und Erklärungen noch so viel zu spielen, dass am Ende alle hungrig zum Mittagessen gehen konnten.

Die zweite Trainingseinheit bildeten abwechselnd andere wichtige Aspekte des Rugbysports. So haben wir, z.B.

  • zweimal  rugbyspezifisches Krafttraining mit Pezzibällen und Kettlebells im schuleigenen Gym gemacht.
  • uns eine Stunde mit den unterschiedlichen Aspekten des Kickspiels beschäftigt.
  • zur Erholung im Schulpool geschwommen.
  • regenerativ Ultimate Frisbee gespielt.
  • Intensives Sprinttraining absolviert.
  • für die campinterne Talentshow den Haka geübt.
  • Uns  von Anna (einer der kanadischen Team-Adventure-Mitarbeiterinnen) auf den Spinningbikes 45 Minuten lang an unsere Grenzen bringen lassen.
  • unsere  Rugby und Irlandkenntnisse mit diesem Quiz getestet.

Jeder der Lust hat sein eigenes Wissen zu testen ist herzlich eingeladen mitzuraten. Die Lösungen gibt es beim nächsten Mal, wenn wir noch mehr Fotos nachreichen.

Neben Fritze als Rugbytrainer und Alina als Teamer gab es noch 5 weitere Betreuer, die sich um das Wohlergehen unserer Jungs gekümmert haben: Georg aus Deutschland (er war der Chef vor Ort und hatte alle(s) im Griff), William, Christine und Anna aus Kanada und Sam aus England. Die Muttersprachler haben auch den Englischunterricht (2x täglich) gemacht. Dazu wurde die Gruppe in drei unterschiedliche Levels eingeteilt, so dass ein leistungsgerechtes Lernen ermöglicht wurde. Es wurde immer Wert darauf gelegt, dass das Englisch spielerisch beigebracht wurde und nicht den Charakter von monotonem Schulenglisch im Klassenraum hat!

Neben Englisch und Rugby gab es noch die „Night Action“, die gemeinsam mit den anderen 17 Sprachschülern aus Deutschland, Spanien, Italien und Russland durchgeführt wurde. Hier haben die Betreuer liebevoll ein abwechslungsreiches Abendprogramm auf die Beine gestellt (damit auch keiner Heimweh bekommt oder bei unseren Jungs eher: zuviel Zeit hat um auf dumme Gedanken zu kommen).

Da gab es z.B. die Casino-Nacht mit Poker, Black Jack, Bingo, Roulette, Jenga und Memory (ein ganz typisches Casino-Spiel wie die erfahrenen Zocker unter euch wissen!). Aber zuvor mussten sich die kids gefälschte Ausweise basteln, denn der „Bouncer“ (aka Jan, Oberchef von Camp Adventure) hat streng kontrolliert! Die Kreativität und das künstlerische Vermögen einiger unserer Rugbyjungs hat uns wirklich sehr überrascht und macht Hoffnung auf ein zweites Standbein, sollte es mit der Rugbykarriere nicht ganz klappen! Und etwas gelernt haben sie an dem Abend auch noch: Wenn du dir schon einen Ausweis fälscht, dann solltest du wenigstens wissen, welches Geburtsdatum du draufgeschrieben hast, sonst wird’s peinlich vor dem Türsteher…

Auch gab es eine Filmnacht mit Popcorn (Kritik an dem wunderbaren Film Nightmare before Christmas wurde dezent ignoriert).  Einen Abend mit Teambuildingaktivitäten (wo einige an ihre Grenzen gekommen sind, aber sich dann letztendlich doch noch gut gefunden haben!). Heil überlebt haben auch alle das Spiel „Capture the Flag“, bei dem man dem Gegner eine Flagge klauen muss, während man seine eigene beschützt. Beim Campfeuer haben wir Stockbrot gewärmt und Marshmellows verbrannt (gut, einige hatten’s drauf, aber bei weitem nicht alle, da ist also noch Verbesserungspotential!). Auch hier galt es vorher ihre Kreativität zu beweisen, in dem sie einen Helm, einen Drachen und ein Schwert aus Naturmaterialen besorgen mussten. Ein paar sehr überzeugende Dinge kamen dabei raus! Gut, leider auch einige sehr wenig überzeugende Dinge… Und auch wenn sie es nicht explizit erwähnt haben, gefiel den Campteilnehmern bestimmt der Abend an dem sie endlich mal früher ins Bett gehen durften (early to bed) am besten! (Naja zumindest uns Betreuern!)  Richtig laut gemosert haben sie allerdings, als wir sie gezwungen haben, einen Brief an ihre Eltern zu schreiben. Die armen Kleinen. Und nein, eine SMS reichte nicht…

Die letzte Nacht war das absolute Highlight mit Talentshow und anschließender Disko (Fruchtcocktails free all night long). Campdirektor Georg Bauer überzeugte mit irrwitzigen Stand Up Comedy Einheiten und Teamer William sorgte für Gänsehautstimmung durch seinen Auftritt am Piano. Unsere Jungs haben allen das Fürchten gelehrt mit ihrem Haka. Jurist Fritze war sich aber einig, dass Nora und Anastacia für ihre Tanzperformance den ersten Platz belegen. Dann wurde getanzt und gesungen und gehüpft. Da der Bus für 3:30 Uhr bestellt war, lohnte es sich auch nicht, schlafen zu gehen. Es folgte ein buntes Programm aus Nachtwanderung (fast ohne verlaufen) und anschließendem Film. Ähm naja, zumindest die erste viertel Stunde, denn sonst wäre keine Zeit mehr für den letzten Nachtprogrammpunkt: Outdoorpool morgens um 3! Respekt an uns (Jannis, Clemens, Dylan, Niklas und Alina). Leider haben wir vergessen, dass sie nachts das warme Wasser abstellen also mussten wir auf die anschließende heiße Dusche verzichten. Aber, was uns nicht umbringt macht uns nur krank, und ich bin meine Erkältung bestimmt bald los!

Am Samstag und Sonntag wurden zwei Tagesausflüge gemacht. Zunächst ging es zum Trim Castle mit einer kurzen Führung eines Iren. Falls irgendwer irgendwas von ihm verstanden hat, bitte den Autoren nochmal zusammenfassen. Danach ging es zur Causey Farm, wo wir den ganzen Tag lang das Farm Leben kennengelernt haben: Brot backen, Ziegen streicheln, Pferde füttern, Kuh melken, Ferkel gegen die Schnauze stupsen, kleine 1-Tag alte Welpen knuddeln (soooo süüüüß!), Schafshund bei der Arbeit beobachten, irisch tanzen und trommeln lernen. Das Highlight war der Sprung in den Matsch am Schluss. Eine hüfttiefe Torfgrube MUSS einfach Spaß machen…

Sonntag ging es dann nach Dublin. Der Tag startete mit einer Viking Splash Tour in einem Amphibienfahrzeug, das uns erst eine Stadtrundfahrt auf Land und dann auf dem Wasser ermöglicht hat. Faszinierend. Zwischendurch mussten wir die Passanten mit bösen „groooar“ Rufen erschrecken, schließlich waren wir Wikinger (dank der Kopfbedeckungen sollte das auch jeder erkannt haben). Danach haben wir in kleinen Gruppen eine GPS Ralley gemacht um so Dublin ein bisschen kennenzulernen. Zum Glück gab es anschließend noch genügend freie Zeit zum shoppen, so dass nun alle mit ihren nagelneuen Irland und Leinster Trikots angeben können.  Fritze hat die GPS Ralley sausen lassen und sich stattdessen das Croke Park Stadion mit dem Hurling Highlight des Jahres angesehen. Er hat sich natürlich sofort als nicht-Ire geoutet, weil er  (anders als alle anderen) eine Jacke trug und (anders als alle anderen) vor Kälte gezittert hat. An dieser Stelle muss bewundernd erwähnt werden, dass die Iren einfach `ne Spur härter sind als wir. Infos zu dem Sensationsspiel (und was überhaupt Hurling ist) gibt es persönlich bei Fritze. Fritze und Alina haben dann im Anschluss auch alles richtig gemacht und sich den Abend frei genommen um ihre persönliche Ralley durch Dublin City zu machen. Mehr Infos dazu gibt es natürlich keine!

Und dann waren sie auch schon vorbei, die zwei Wochen Irland. Ging am Ende ganz schön schnell… Aber war eine geile Zeit!

In diesem Sinne: „Slán“ und bis bald!

Fritze und Alina