Trotz eines wirklich gutem und ambitioniertem Spiel hat es für unsere 1. Herren in Leipzig leider nicht für Tabellenpunkte gereicht. Nach 80 harten Minuten stand es am Ende 31:15 für die Hausherren und das auch nicht unverdient.
Für unsere Braun-Weißen sollte es ein langer Tag am Samstag werden. Bereits um 6.40 Uhr ging der Zug nach Leipzig und zu allem Überfluss wurde das Spiel dann auch noch wegen eines Gewitters mit zwanzig Minuten Verzögerung angepfiffen. Als es dann aber endlich losging, zeigten sich unsere Jungs von Beginn an hellwach und lieferten eine richtig gute Leistung ab. So egalisierten sich beide Mannschaften in den ersten zwanzig Minuten, kickten viel und prüften sich auf verschiedenste Art und Weise gegenseitig. Dennoch waren es die Hausherren, die die erste Unaufmerksamkeit in der Verteidigung nutzen konnten und den Ball nach drei fein gespielten Phasen im Malfeld ablegen konnten. Dass dies kein Beinbruch sein sollte, zeigte sich in der nun folgenden Phase. Unsere Mannen legten eine Schippe drauf und griffen ihrerseits beherzt und mutig an. Auch die Verteidigung saß an diesem Tag größtenteils und man merkte den spielstarken Sachsen durchaus an, dass dieses Spiel so nicht geplant war. So ließen unsere Jungs in Halbzeit eins noch lediglich einen Straftritt und damit weitere drei Punkte zu. Und ganz im Gegenteil, nach einer gespielten halben Stunde machte unser Sturm, rund um die ganz starken Flanker Alex und Lorenz, mächtig Druck aufs Malfeld der Leipziger und belohnten sich mit einem tollen Versuch zum Halbzeitstand von 10:7.
Die zweite Halbzeit sollte dann fast ein Ebenbild der ersten werden. Beide Teams verteidigten hart, griffen munter an und auch in den Standards war kein großer Unterschied auszumachen. Einzig allein und der kleine, aber dann entscheidende Unterschied, war die größere Cleverness und die Routine der Leipziger solche Spiele auf diesem Niveau zu bestreiten. Unsere Braun-Weißen trafen in Folge taktisch nicht immer die richtige Entscheidung und auch im Abschluss zeigte sich eine gewisse Unkonzentriertheit. Obwohl durch Straftritt mittlerweile auf 10:10 ausgeglichen, wurden zwei 5 Meter Gassen gänzlich ohne Punkte liegengelassen und auch die eine oder andere Einlaufchance wurde in Folge vertan. Dass Leipzig da weiter ist, zeigte sich dann in Minute 16. und 24. Gleich zwei Mal konnten sich die wuchtigen Stürmer ins Malfeld tanken und urplötzlich stand es 24:10 für den Rugby Club. Davon offensichtlich angefressen, holten unsere Mannen nun nochmal alles raus und griffen wütend, wenn auch etwas kopflos, an. Dass die Brechstange aber manchmal doch hilft, sollte sich zeigen und 4 Minuten vor Schluss fiel tatsächlich Versuch Nummer drei für St.Pauli und es stand nur noch 24:15. Die Ausgangslage für die letzten fünf Minuten war nun klar. Mit einem weiteren Versuch unserer Jungs wäre zumindest wieder einer, wahrscheinlich sogar zwei Bonuspunkte drin, während Leipzig bei einem weiteren Versuch den Bonuspunkt für vier Versuche bekommen würde. Davon angestachelt legten beide Teams nochmal alles in die Schale und gaben sich nichts. Doch wieder zeigten die Sachsen, dass sie – zumindest noch – einfach reifer sind. Nach einem Angriff über außen und in der letzten Sekunde des Spiels, lag der Ball doch noch in unserem Malfeld. Dass die Erhöhung saß, war dann auch egal und der Endstand lautete 31:15.
Insgesamt geht die Niederlage so vollkommen in Ordnung, wenngleich unsere Mannen ganz sicher einen oder zwei Bonuspunkte verdient hätten. „Viele kleine, nicht ganz richtige Entscheidungen, werden in der ersten Liga dann eben doch knallhart bestraft.“, wie Trainer Paul gesehen hat. „Wir müssen uns einfach über die kompletten 80 Minuten konzentrieren, die einfachen Dinge machen und vor allem die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit treffen. Dies ist aber ein ganz normaler Prozess, die Jungs ziehen im Training super mit und ich bin sicher, dass wir von Woche zu Woche erwachsener werden.“
Nichtsdestotrotz eine super Leistung unserer Jungs. Wie schon letzte Woche gegen 78, wurde auf Augenhöhe gespielt und mit ein bisschen mehr Routine und Abgebrühtheit, werden solche Spiele in Zukunft dann auch sicher anders ausgehen. Lobend erwähnt werden muss Luca, der mit gnadenlosem Einsatz vorweg marschiert ist und seine Rolle als Kapitän in beeindruckender Weise ausgefüllt hat. Für uns geht es am 25. September in Berlin beim BRC mit dem 3. Spieltag weiter.
Fotos: Leipzig und Tom K.