Nils Zurawski im Interview

Der Abteilungsleiter gibt Aufkunft über seine Arbeit.

In unserer Interviewreihe (Folge 2) hat sich heute Nils, der Abteilungsleiter den Fragen unseres FSJlers Finn gestellt. Nils ist 50 und arbeitet als Kriminologe an der Universität Hamburg.

© 2019 DFB/DFLFinn: In welchem/en Bereich(en) des Vereins engagierst du dich?

Nils: Ich bin der Leiter der Abteilung, bei uns auch Präsident genannt.

Finn: Was sind dort deine Aufgaben?

Nils: Zusammen mit dem Büro führe ich die Geschäfte, schaue auf das Geld, verteile Aufgaben, koordiniere einzelne Aktivitäten der Teams und versuche alle Interessen unter einen Hut zu bekommen.  Außerdem vertrete ich die Abteilung in der Amateurversammlung des Vereins und nach außen, wo immer es nötig ist, zum Beispiel beim Hamburger Rugby-Verband oder dem Deutschen Rugby Verband.

Finn: Wie lange bist du schon im Verein? Und wie lange bist du dort schon ehrenamtlich tätig?

Nils: Ich kam 1978 zum Verein. Jens Michau war damals mein Trainer. Ich war zunächst Spieler, später dann Trainer, Jugendwart und seit 2010 Präsident der Abteilung. In den 1990er Jahren war ich 10 Jahre in Münster und ein Jahr in Nordirland. Dort konnte ich viele Erfahrungen sammeln, die mir heute zugute kommen.

Finn: Wie oft bist im Verein ehrenamtlich tätig/ wie viele Wochenstunden?

Nils: Täglich bestimmt 1 Stunde. Selten weniger, oft mehr. Am Wochenende oft mehr, wenn ich am Platz bin oder auf Sitzungen.

Finn: Warum engagierst du dich ehrenamtlich im Verein/ Was motiviert dich?

Nils: Ich konnte als junger Spieler viel erleben durch und mit dem Sport. Andere haben sich damals darum gekümmert, dass ich Rugby spielen konnte und in der Welt herumgekommen bin. Für mich ist das eine Art Verpflichtung, das nun auch anderen zugute kommen zu lassen. Ich gebe gewissermaßen etwas zurück bzw. nach vorn….

Finn: Bekommst du manchmal eine Aufwandsentschädigung oder machst du alles komplett ehrenamtlich?

Nils: Ich bin überzeugt vom Ehrenamt. Was nicht heißt, dass alle Arbeit in einem Verein ehrenamtlich sein muss. Deswegen haben wir auch ein hauptamtliches Büro, welches mir viel Arbeit abnimmt.

Finn: Wenn keine Aufwandsentschädigung = würdest du dir wünschen manchmal eine zu bekommen für deine Arbeit oder ist dir das Geld egal?

Nils:  Geld ist mir nicht egal, aber ich verstehe das hier als Ehrenamt, auch wenn es manchmal wie ein Halbtagsjob erscheint.

Finn: Macht dir das ehrenamtliche Helfen noch genau so viel spaß, wie am ersten Tag?

Nils: Ja es macht noch Spaß. Nicht immer, aber in der Summe mehr als das ich es als Ärger empfinde. Und doch ärgere ich mich manchmal und es wird mir zuviel. Aber die Hilfe aus dem Büro hat meine Arbeit auch zum positiven verändert, ebenso andere Mitglieder, die auch Aufgaben übernehmen, so dass ich nicht immer alles machen muss.

Finn: Glaubst du, dass deine Arbeit als ehrenamtlicher Helfer wichtig für den Verein ist, damit der Verein so funktioniert, wie er eben funktioniert?

Nils: Ohne Ehrenamt gibt es solche Vereine nicht. Dazu ist nicht genug Geld da. Und wir wollen preisgünstig bleiben, ein Verein für alle. Wären wir alle bezahlt, dann bräuchten wir 10x mehr Geld. Deshalb freue ich mich auch über jeden, der sich auch über den Sport hinaus für die Abteilung engagiert.

Finn: Denkst du, dass es wichtig für den Verein wäre noch mehr ehrenamtliche Helfer zu haben?

Nils: Ja, siehe eine Frage vorher… je mehr, je besser. Die Arbeit wird nicht weniger und mehr können wir immer machen. Wir sind noch nicht am Ende.

Finn: Danke!