Friedrich Michau im Interview

Der Trainer der 1. Herren gibt Einblick über seine ehrenamtlichen Aufgaben.

In unserer Interviewreihe hat sich heute Friedrich, genannt „Fritze“, Trainer der 1. Herren den Fragen unseres FSJlers Finn gestellt. Der ehemalige Nationalspieler ist Erzieher und entstammt einer echten St. Pauli Rugby-Familie. Sein Vater, sein Onkel, seine Schwester und sein Cousin spielten oder spielen noch für den Club und haben die Abteilung nicht unwesentlich geprägt.

Finn: In welchem/en Bereich(en) des Vereins engagierst du dich?

Fritze: Ich bin einer unserer Männertrainer.

Finn: Was sind dort deine Aufgaben?

Fritze: In aller erster Linie kümmere ich mich inzwischen um das Training der Männer und dabei besonders um die Erste Mannschaft. Von Zeit zu Zeit mische ich mich nochmal in andere Clubangelegenheiten ein, aber die Arbeit mit den drei Herrenmannschaften, sowie im Trainer- und Orgateam bindet tatsächlich eigentlich alle meine Ressourcen. Schade eigentlich, wenn ich jetzt so darüber nachdenke.

Finn: Wie lange bist du schon im Verein? Und wie lange bist du dort schon ehrenamtlich tätig?

Fritze: Schon immer. Da mein Vater und mein Onkel schon lange vor mir im Club aktiv waren, bin ich in diese Abteilung und in den Sport hinein geboren worden. Ehrenamtliche Aufgaben übernehme ich auch schon ewig.

Finn: Wie oft bist im Verein ehrenamtlich tätig/ wie viele Wochenstunden?

Fritze: Täglich. Je nach dem Zeitpunkt in der Saison verschieben sich meine Aktivitäten, aber es gibt eigentlich keinen Tag, an dem ich nichts mit braunundweißem Rugby zu tun habe.

Finn: Warum engagierst du dich ehrenamtlich im Verein/ Was motiviert dich?

Fritze: Für mich stellt sich die Frage gar nicht. Rugby ist essentieller Bestandteil meines Lebens und dem Leben meiner Familie.  Der Sport im Allgemeinen und dieser Club im Besonderen haben mir sehr viel ermöglicht, mir viele Freundschaften eröffnet und sowohl mich als Person als auch mein Leben geprägt. Dass ich mich in irgendeiner Art engagiere, ist für mich selbstverständlich. Abgesehen davon halte ich Rugby und den FC St.Pauli auch für absolut fantastisch und unterstützenswert.

Finn: Bekommst du manchmal eine Aufwandsentschädigung oder machst du alles komplett ehrenamtlich?

Fritze: Ich habe lange ehrenamtlich und dann als Halbtagskraft für die Abteilung gearbeitet. Momentan bin ich auf Mini-Job-Basis angestellt.

Finn: Wenn keine Aufwandsentschädigung = würdest du dir wünschen manchmal eine zu bekommen für deine Arbeit oder ist dir das Geld egal?

Fritze: Wie oben beschrieben kann Geld nicht die erste Motivation sein. Unser Club wird wahrscheinlich auch noch sehr lange nicht so viel zahlen können, dass sich das ändern würde. Trotzdem müssen wir darüber nachdenken, wie wir mit den gestiegenen Anforderungen umgehen. Dazu gehört in absehbarer Zukunft sicher auch mehr Hauptamtlichkeit. Anders sind einige Aufgaben kaum noch auf dem nötigen Niveau zu bewerkstelligen.

Finn: Macht dir das ehrenamtliche Helfen noch genau so viel spaß wie am ersten Tag?

Fritze: Haha. Das kommt sehr darauf an! Sagen wir mal, es macht Spaß.

Finn: Glaubst du, dass deine Arbeit als ehrenamtlicher Helfer wichtig für den Verein ist, damit der Verein so funktioniert, wie er eben funktioniert?

Fritze: Ja.

Finn: Denkst du, dass es wichtig für den Verein wäre noch mehr ehrenamtliche Helfer zu haben?

Fritze: Unbedingt. Wir haben so viele ehrenamtliche Helfer wie noch nie. Leider steigen aber auch die Aufgaben im direkten Verhältnis zu den Möglichkeiten. Hilfe wird an allen Ecken und Enden gebraucht. Dieser Club ist in der Vergangenheit geprägt worden von der Arbeit einiger weniger Fanatiker und praktisch kaum Helfern. Wenn wir die Zahl beider Gruppen erhöhen, gibt es da draußen noch viele tolle Dinge anzugehen!

Finn: Danke!