Frauen unterliegen deutschem Meister

Im Heimspiel unterlag St. Paulis Frauenmannschaft dem Heidelberger Ruderklub mit 5:51.

© Karin Krugler-FelschAusgerechnet vor der Begegnung mit dem hoch favorisierten Meister der letzten Jahre gab es auf St. Paulis Seite erhebliche Personalsorgen wegen einiger Verletzungen und wichtiger privater Verpflichtungen. Nur mit größter Mühe – u.a. mit einer kurzfristigen Rückkehr aus dem wohlverdienten Ruhestand – konnten 16 Spielerinnen zusammengebracht werden. Und die Reserve wurde schon nach 5 Spielminuten aufgebraucht, nachdem ausgerechnet Nessi Werner, zuletzt in toller Form und eine wichtige Stütze des Teams, mit einem Knöchelbruch ausscheiden musste.

Trotz dieser widrigen Umstände verdiente sich St. Pauli von vielen Seiten Lob und Anerkennung für die große kämpferische Leistung über die vollen 80 Spiel-minuten. Der Sturm konnte mehrfach gegnerische Bälle in Gedränge und Gasse gewinnen, die Angriffsoptionen wurden energisch und mutig genutzt und mit vielen starken Tackles der Rückstand lange in Grenzen gehalten. Marlene Lorenz, Elke Peters und Josi Pora waren dabei die auffälligsten Spielerinnen. Letztere war es auch, die in der 55. Minute einen schönen Angriff über mehrere Spielphasen mit einem kraftvollen Durchbruch abschließen und die Ehrenpunkte für St. Pauli erzielen konnte. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr Fehler schlichen sich aber auch ein. Einige leichtfertige Ballverluste im Kontakt, unglückliche Kicks und eine nicht mehr ganz so konsequente Organisation in der Verteidigung ermöglichten dem HRK immer wieder Chancen, sein kaum zu bremsendes Laufspiel durchzusetzen. Dass die etwas desorientierte Schiedsrichterin noch einige Punkte dazu packte, hatten St. Paulis Frauen an diesem Tag allerdings wirklich nicht verdient.

Dies vermag die Leistung des HRK aber nicht zu schmälern. Selten haben wir in Hamburg eine Mannschaft gesehen, die so gut organisiert und bis hin zur letzten Einwechselspielerin athletisch, schnell und ballsicher war. Der Sieg war hochverdient. Wir verdanken dem Auftritt der Meistermannschaft eine wirkliche Werbung für das Rugby der Frauen.

 

1 Veronika Heins / 2 Marlene Lorenz / 3 Sabine Schubert / 4 Marie Sauter / 5 Heidi Hoffmann / 6 Nessi Werner ( 5. Min.: Annika Bast ) / 7 Elke Peters / 8 Katrin Vocke / 9 Josi Pora / 10 Freia Gatchell ( K ) / 11 Vera Sandel / 12 Leonie Zolker / 13 Freya Sibbertsen / 14 Ilka Sander / 15 Ninja Duri

JM

Fotos. © Karin Krugler-Felsch