U 18-Mädchen erringen 2. Platz bei der Landesverbandsmeisterschaft
Am letzten Samstag machten sich 9 abenteuerlustige St. Pauli-Mädchen nach Köln auf. Dort galt es, unter dem Namen “Hamburg” gegen die starken Auswahlmannschaften der Landesverbände Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg anzutreten. Diese erste “LVM U 18 ( weiblich )” wurde auf Internetseiten als weiterer Schritt nach vorn gepriesen. Tatsächlich war es wohl eher der verzweifelte Versuch, in letzter Minute vor dem European Nations Cup am 13.9. in Schweden noch geeignete Kandidatinnen zu finden. Egal, wir waren froh gestimmt und freuten uns auf die Herausforderung.
Morgens früh um 6 Uhr 30 ging es mit einem unserer Rugbybusse los, ausgerüstet mit den üblichen Taperollen und Wasserflaschen plus unseren geliebten braunweiß geviertelten Trikots sowie erstmals großen Vorräten an Schokolade ( 70% Kakaoanteil ) und Gummibärchen, nach Bundestrainer Rainer Kumm unbedingt sofort nach den Spielen zu verzehren.
Kaum in Köln angekommen ging es gegen das Team aus dem Musterländle. Deren Ehrgeiz manifestierte sich nicht nur an den rund 30 begleitenden Eltern, Trainern und Funktionären, sondern auch am mitgebrachten Physio plus Massagebank plus Festzelt sowie noch mehr Proviant als bei uns. Deren Mädchen waren schon länger bei ihrer Vorbereitung und das zahlte sich auch aus. Sie waren deutlich besser als wir und gewannen verdient 24:0. Wir hatten aber fest vor, es beim nächsten Spiel besser zu machen. NRW bekam das zu spüren, denn mit einer schönen Mischung aus engem Sturmspiel und Passangriffen außen rum erzielten wir 4 Versuche gegen einen. Wir erhöhten allerdings nur einmal und verfehlten bei einem Erhöhungstritt eine friedfertige Maulwurfsfamilie nur knapp. Endergebnis: 22:7
Im Rückspiel gegen BW ging es dann lustig zu. Sie waren nach ihrem Sieg gegen NRW schon zu Turniersiegern erklärt worden und wohl etwas überrascht durch unseren Ehrgeiz. Jedenfalls funktionierte unsere Verteidigung ziemlich gut und fast immer konnten wir ihr sicheres Passspiel eindämmen. Dazu gelangen einige sehenswerte Durchbrüche mit schönen Versuchen zum Abschluss. Allerdings waren wir etwas überrascht, als die Schiedsrichterin als Endergebnis ein 17:17 Unentschieden verkündete. Nach unserer Zählung hatten wir 4 mal einen Wiederantritt ausgeführt und BW nur 2 mal. Nun denn, das deutsche Rugby ist immer wieder für eine Überraschung gut.
Blieb noch das Rückspiel gegen NRW. Wir waren damit einverstanden, dass sich die Gegnerinnen mit Spielerinnen aus Berlin verstärkten. Das Spiel sollte laut Turnierleitung mit 25:0 für uns gewertet werden. Das war aber nicht der Grund für die deutliche Niederlage mit 0:25. Wir waren einfach zu kaputt und nicht mehr ganz bei der Sache. Und gegen die eindeutig beste Spielerin an diesem Tag, Julia Braun vom RK 03 Berlin, war einfach kein Kraut gewachsen.
Danach überstanden wir ein Marathonposing für diverse Mannschaftsfotos, aßen Spaghetti Bolognese ( danke an den großzügigen Landesverband NRW ! ), quetschten uns in den St. Pauli-Bus, quälten uns durch einige 10.000 Fußballzuschauer, wobei uns euphorisierte HSV-Fans gerne Platz machten, und gelangten mit Hilfe von Bleifuß und rücksichtslosem Überholen glücklich um 22 Uhr wieder nach Hamburg. Gerade rechtzeitig, um in das großstädtische Partyleben einzutauchen.
Es waren dabei:
Josephine Pora ( K ), Bianca Perlbach, Freya Sibbertsen, Kira Hinrichs, Lea Brüggemann, Leonie Zolker, Paulina Grenz, Philine Ter Horst, Yasemin Yazici
( Autorenkollektiv Braunweiß )
Ein ausführlicher Bericht folgt, hier zunächst ein paar Fotos. (Fotos: Manuela Wiedemann)