St. Pauli unterliegt dem ASV Köln 10:29
Am vergangenen Sonnabend empfing unsere Frauenmannschaft den Tabellenführer der Bundesliga aus Köln zu dem mit Spannung erwarteten Heimspiel. Mehr als 100 interessierte Zuschauer erlebten eine spannende Partie auf ziemlich gutem Niveau.
Dies lag an beiden Mannschaften. Auf der einen Seite die Frauen in braun und weiß mit ganz großem Einsatz und nie nachlassendem Kampf, auch nicht bei deutlichem Rückstand, auf der anderen Seite Köln als das im Ganzen reifere Team ohne jeden Schwachpunkt, mit sehr starkem Handling, schnell auf den Füßen und in der Verteidigung gut organisiert.
Und noch ein Lob für Köln vorweg: sie konnten nur 14 Spielerinnen aufbieten, spielten aber auch mit 14 gegen 14 und stapelten niemanden auf der Ersatzbank, wie es leider so oft bei anderen Vereinen im deutschen Frauenrugby vorkommt.
Zum Spielverlauf:
Die ersten 20 Minuten fanden in Kölns Hälfte statt, zählbares gelang St. Pauli aber nicht. Dann wurde der erste Konter von Köln konsequent bis zur linken Ecke gespielt, Versuch zum 0:5. Bereits wenige Minuten später verschafften ein paar schnelle Bälle nach dem Ruck Steffi Harringer ein wenig Raum. Sie überlief Kölns Abwehr relativ mühelos und legte zum 5:5-Ausgleich ab. Wiederum nur wenig später gelangte Köln mit einem weiten Befreiungstritt erneut in St. Paulis Hälfte. Ein individueller Verteidigungsfehler kurz vor der Linie erlaubte einen weiteren Kölner Versuch plus Erhöhung, Zwischenstand 5:12.
Die letzten 10 Minuten der Halbzeit fanden vor Kölns Linie statt. Hier fehlte St. Pauli die Durchschlagskraft und auch die Konzentration, so dass – wie auch später in der 2. Halbzeit – einige Einlaufchancen vergeben wurden. Knackpunkt des Spiels war dann die 40. Minute, als Ninja Duri die gelbe Karte erhielt. Sie war mit dem Fuß auf einer Gegnerin am Boden erwischt worden, was die Strafbank nach den Regeln rechtfertigt. Als Schiedsrichter muss man sich aber auch fragen, warum das Blockieren des Balles am Boden nicht klar und eindeutig unterbunden wird.
Ohne die hart tackelnde Schlussspielerin hatte St. Pauli in den ersten 10 Minuten erhebliche Verteidigungsprobleme. Die Folge waren 12 weitere Punkte für Köln durch 2 Versuche und eine Erhöhung, Zwischenstand 5:24. Nach eine längeren Drangperiode St. Paulis mit ständiger Belagerung der Mallinie gelang Köln der schönste Versuch des Tages. Ein Konter aus der eigenen 22 heraus mit perfekter Unterstützung bis hinter St. Paulis Mallinie zum 5:29. Doch St. Pauli gab nicht auf und zeigte kurz vor Schluss auch noch einen sehenswerten Angriff. Nach mehreren Phasen setzte sich Elke Peters an der Außenlinie durch und erzielte den Versuch zum Endergebnis von 10:29.
Ein verdienter Sieg für den ASV Köln. Doch St. Paulis Mannschaft braucht die Köpfe nicht hängen zu lassen. Der Kader ist groß und voller Potenzial, die Saison ist noch lang und die Moral intakt.
J.M
Hier einige Bilder zum Spiel von Karin Krugler-Felsch: