Es war das erwartet harte Spiel, das die erfreulich vielen Zuschauer*innen am Samstag an der Saarlandstraße zu sehen bekamen. Und auch wenn unsere Braun-Weißen dem Tabellenführer vorbildhaft und leidenschaftlich Paroli boten, die Berliner waren einfach eine Nummer zu groß.
Dabei fing es für unsere Jungs bei herrlichem Hamburger Wetter super an. Völlig auf Augenhöhe spielend konnten wir in der ersten Viertelstunde immer wieder schöne Angriffe vortragen und das Spiel in die Hälfte der Berliner verlagern. Und so war es dann auch nicht unverdient, dass sich Johann S. nach einigen Angriffswellen über die Mallinie wuchten konnte und es 5:0 stand. Während das fachkundige Publikum nun die nächste kleine Sensation witterte, nahmen die Hauptstädter diesen Rückstand allerdings als Weckruf. Deutlich organisierter und gradliniger übernahmen sie von nun an zu großen Teilen das Zepter und deuteten an, warum sie zu Recht die Tabelle anführen. Und so dauerte es dann auch tatsächlich nicht allzu lange, bis die Berliner nach mehreren knallharten Phasen die Führung übernahmen und diese an diesem Tag auch nicht mehr abgeben sollten. Insgesamt entwickelte sich nun ein Spiel, indem die Berliner ihr ziemlich beeindruckendes Phasenspiel durchsetzen wollten, unsere Jungs aber alles dagegen warfen und mindestens ebenso beeindruckend verteidigten. Sowas geht allerdings leider in den seltesten Fällen dauerhaft gut, insbesondere gegen eine Berliner Mannschaft, die sich trotz der schwierigen Platzverhätnisse äußerest agil und technisch sauber zeigte. So klingelte es dann noch vor der Pause zwei Mal und Hälfte Zwei wurde beim Stande von 5:17 angepfiffen. Die nächsten 40 Minuten waren ansich ein Spiegelbild der ersten. Der BRC war über große Teile des Spiels im Ballbesitz und trug eine Menge energischer Angriffe vor. Unsere Mannen verteidigten dies absolut herzhaft, zum Teil bis an die Grenze der Legalität und konnten sich sogar ganz ab und an mal aus der Klammerung befreien, um selber angreifen. Zu Punkten sollte dies auf unserer Seite allerdings nicht mehr reichen. Die Berliner machten es besser und legten insgesamt noch drei Versuche zum Endstand von 5:32.
Alles in allem zwar keine Punkte und dennoch darf man über dieses Spiel als St.Pauli Fan erfreut sein. So war es eine deutliche Verbesserung zum Hinspiel, in dem man nahezu zerlegt wurde und in der Physis und dem körperlichen Einsatz war man dem BRC am Samstag durchaus ebenbürtig. Die Einstellung war wieder mal tadellos und mit ein bischen mehr Glück und Verstand hätte auch dieses Spiel ein oder zwei Versuche geringer ausfallen können. Erwähnt werden muss in diesem Spiel Johann S., der nicht nur knallhart verteidigt hat, sondern mit den (nicht allzu vielen) Bällen die er hatte, für ordentlich Wirbel im Angriff gesorgt hat. Für die Mannschaft rund um Trainer Renaud heißt es nun diese Eindrücke mit ins Training zu nehmen und an den richtigen Schrauben zu drehen. Weiter geht es erst nach Ostern in zwei Wochen. Dann aber nur halbauswärts, wir sind auf dem eigenen Platz zu Gast beim Hamburger RC.
Einen ganz großen Dank an die sympatische Mannschaft vom BRC, die auf ihre Weise nochmal an unseren Niklas gedachten. Eine große Geste, die uns viel bedeutet!
Fotos: Tom